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DominikWenn ihr in Österreich rechtskräftig verheiratet sein möchtet, kommt ihr um eine standesamtliche Trauung nicht herum. Darum verraten wir euch, wie eine standesamtliche Trauung abläuft, was sie kostet, welche kleinen Stolperfallen es gibt und welche Dinge es im Zuge der Hochzeitsvorbereitungen für euch zu tun gibt. Außerdem geben wir euch natürlich auch Tipps, wie ihr eure standesamtliche Hochzeit kreativ und unvergesslich schön gestalten könnt.
Springt direkt zu den Infos, die euch interessieren:
In welchem Standesamt können wir heiraten?
Brauchen wir Trauzeugen?
Was ist die „Prüfung der Ehefähigkeit“?
Wie und wann vereinbart man einen Trauungstermin beim Standesamt?
Was kostet die standesamtliche Trauung?
Wie läuft eine standesamtliche Hochzeit ab?
Wie lässt sich die standesamtliche Hochzeit schön gestalten?
Aufgaben für eure standesamtliche Trauung
Das Rahmenprogramm eurer standesamtlichen Trauung
Bevor es losgeht, müsst ihr erstmal entscheiden, wo ihr heiraten möchtet. Denn, was viele nicht wissen: Die standesamtliche Trauung kann in jedem beliebigen Standesamt stattfinden. Ihr müsst also nicht zwingend in eurer Heimatstadt oder -gemeinde heiraten. Von A wie Abfaltersbach bis Z wie Zwölfaxing steht euch jedes Standesamt zur Verfügung – ihr habt die Wahl!
Und: Es gibt auch standesamtliche Trauungen, die außerhalb des für gewöhnlich dafür vorgesehenen Rathaussaales oder der Gemeindestube stattfinden. Der Ort muss jedoch der Bedeutung der Ehe entsprechen und angemessen sein. Ob das der Fall ist, entscheidet euer gewähltes Standesamt. Daher: Überlegt euch ein stimmiges Setting und schildert den Plan eurem Standesbeamten oder euer Standesbeamtin. Ihr werdet überrascht sein, was trotz manch vorgegebener Bürokratie alles möglich ist.
Tipp: Einige unserer Hochzeitslocations sind auch standesamtliche Trauung zugelassen. Schaut euch einfach mal um.
Die zweite Entscheidung, die ihr lange vor der Trauung treffen solltet, lautet: „Wollen wir mit Trauzeugen heiraten?“
Mittlerweile ist eine standesamtliche Hochzeit auch ganz ohne Trauzeugen möglich. Vor allem bei Elopements kann das durchaus praktisch sein, doch abgesehen davon würden wir euch raten, mit Trauzeugen zu heiraten. Zum einen ist es ein schöner Brauch und ein noch schönerer Freundschafts- und Vertrauensbeweis. Zum anderen können Trauzeugen eine große Hilfe bei der Hochzeitsvorbereitung sein.
Was wir damit meinen, lest ihr hier: Was machen Trauzeugen? – teilt den Link auch gerne mit euren Trauzeugen.
Bevor ihr euch standesamtlich trauen könnt, muss eure Ehefähigkeit bestätigt werden. Dazu meldet ihr euch bei einem Standesamt an (es muss nicht jenes sein, wo ihr heiraten wollt) und dann wird geprüft, ob ihr die geforderten Voraussetzungen für eine Ehe erfüllt. Das klingt schlimmer, als es ist. Im Prinzip dürft ihr nicht bereits verheiratet, blutsverwandt oder in einem gegenseitigen Adoptivverhältnis sein.
Wenn ihr bereits verheiratet wart, Kinder habt oder beschränkt geschäftsfähig seid, kommen noch weitere Unterlagen dazu. Eine vollständige Liste findet ihr hier: erforderliche Unterlagen zur Niederschrift über die Ermittlung der Ehefähigkeit.
Achtung: Die Feststellung der Ehefähigkeit ist nur maximal sechs Monate gültig. Das hat Punkt 4 zur Folge.
Ihr könnt euch maximal sechs Monate vor dem gewünschten Hochzeitstermin für eine standesamtliche Trauung anmelden. Da zu diesem Zeitpunkt – sowohl bei euch als auch bei allen anderen Brautpaaren – der Termin mit der Hochzeitslocation und ggf. das Datum für die kirchliche Trauung schon längst fixiert sind, ist der Andrang so groß, dass die Frage aufkommt, ob Standesämter eigentlich dem Glücksspielgesetz unterliegen sollten.
Natürlich stehen eure Chancen besser, wenn ihr am Land wohnt, doch macht euch bitte keinen Kopf, wenn es bei euch dennoch nicht mit dem Wunschtermin klappen sollte. Die standesamtliche Hochzeit wenige Tage bis Wochen vor der eigentlichen Hochzeitsfeier abzuhalten, ist durchaus üblich. Außerdem kann die standesamtliche Hochzeit im engsten Familien- und Freundeskreis auch wahnsinnig schön gestaltet werden – mehr dazu in Punkt 7: Standesamtliche Trauung kreativ gestalten.
Der Preis für eine standesamtliche Trauung variiert zwischen 55,45 Euro und ca. 200 Euro. Das hängt zum einen von eurer Staatsangehörigkeit und zum anderen von euren individuellen Wünschen ab. Hier eine kleine Übersicht:
Es gibt noch eine Ausnahme: Wenn es euch aufgrund körperlicher Einschränkungen oder einer Erkrankung nicht möglich ist, die Amtsräume aufzusuchen, dann kostet auch eine Trauung außerhalb lediglich 5,45 Euro.
Der Ablauf einer standesamtlichen Trauung ist recht unkompliziert und dauert zwischen 30 und 45 Minuten.
Auch wenn die standesamtliche Trauung für euch nur der erste Schritt ist, ist sie doch das erste Mal, dass ihr offiziell Ja zueinander sagt. Darum: Schenkt diesem Part etwas mehr Aufmerksamkeit als üblich und es wird ein individueller Moment, der genauso sehr in Erinnerung bleibt wie die große kirchliche oder freie Trauung:
Tipp: Plant Zeit für Überraschungen ein: Vereine, Freunde und Kollegen haben für den Empfang möglicherweise etwas vorbereitet. Plant also etwas Extrazeit während der Agape ein.
Tipp: Vielleicht wollt ihr euch vor eurer Trauung noch um einen Ehevertrag kümmern. Wir versprechen euch, das ist viel romantischer als es klingt, wie ihr hier nachlesen könnt: Ehevertrag – Liebeserklärung mit §.
Ob ihr nun kurzfristig und nur zu zweit zum Standesamt fahrt oder ob es Save-the-Date-Karten, Food-Trucks und eine Riesensause gibt, ist schlicht euch überlassen. Lasst euch von niemandem einreden, wie eine standesamtliche Trauung auszusehen hat. Ein paar Dinge – wie Dokumente, Namensführung oder eine frühzeitige Terminvereinbarung – solltet ihr natürlich beachten. In allem anderen seid ihr frei und entscheidet nach euren Vorstellungen!
Wenn ihr euch etwas Inspiration für die Gestaltung eurer standesamtlichen Trauung wünscht, dann lest auf jeden Fall diesen Artikel: So wird die standesamtliche Hochzeit besonders schön!