Scheunenhochzeit am Gauklerhof mit unkonventionellem Farbthema

23.6.2023

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Am 10. August 2019 war unser eigener großer Tag. Wir feierten unsere Scheunenhochzeit mit 100 Gästen am Gauklerhof im Allgäu. Warum wir nicht in unserer Heimat Vorarlberg geheiratet haben? Uns war es sehr wichtig, in einer Location zu heiraten, die keiner unserer Gäste zuvor gekannt oder gesehen hatte. Den Gauklerhof hatte ich 2016 online entdeckt und er war seither meine absolute Traumlocation.

Wir entschieden uns für das Farbthema Rosa & Schwarz. Ich war immer schon Fan von zartem Rosa – allerdings nicht von kitschigen 08/15-Hochzeiten. Die Kombination mit Schwarz brachte nicht nur das gewisse Etwas, sondern auch ein bisschen Provokation mit ins Spiel, und das gefiel uns. Denn schon als wir von einer freien Trauung sprachen, wurden wir von manchen erst schräg angeschaut. Mit einem unüblichen Farbthema wollten wir nochmals unterstreichen, dass man sich beim Heiraten heutzutage nicht mehr an Traditionen oder Regeln halten muss. Ihr glaubt ja gar nicht, wie oft wir gefragt wurden, ob „Dresscode: Schwarz erlaubt“ denn wirklich okay ist!

Beim Getting Ready regnete es in Strömen und wir wussten noch nicht, ob die Trauung draußen klappen würde. Ich wurde daheim fertig gemacht, im Beisein meiner Mama, Schwestern und Freundinnen. Nicolas war währenddessen bei seinem Frisör des Vertrauens, der an diesem Morgen das Geschäft für ihn geschlossen hatte. Auch er hatte Gesellschaft von Freunden. Beer-Pong, Leberkässemmel und ein Live-DJ-Set lockerten ihren Vormittag auf.

Für die Zeremonie ist trotz Regen alles im Garten aufgebaut worden – denn es fanden alle Gäste unter dem großen, wasserdichten Sonnensegel Platz. Ich musste noch ein Weilchen auf dem Parkplatz im Auto warten, während der Empfang im Innenhof bereits in vollem Gange war. Zum Glück wurde ich von meiner Schwester und Trauzeugin derweil mit einer Beruhigung mit Sprudel versorgt. Bald holte sie mich mit dem Regenschirm ab und brachte mich zu meinem Papa. Ich musste aber vorher natürlich noch ganz dringend aufs Klo. :)

Unglaublich kitschig, aber direkt beim Einzug hörte es endlich auf zu regnen und die Sonne kam raus. Ich selbst hatte das währenddessen natürlich gar nicht bemerkt, da ich mit der größten Gefühlsduselei ever beschäftigt war. Nicolas’ bester Freund Marcel hielt die freie Trauung ab, da Nicolas damals auch bei seiner Hochzeit der Trauredner war. Es wurde in den knapp 50 Minuten der Trauung sehr viel gelacht und geweint.

Nach der Trauung ging es straight in den Innenhof zum Apéro – ohne die übliche monotone „Gratuliere – Danke – Gratuliere – Danke“-Schlange. Das spart unglaublich viel Zeit und man wechselt im Laufe des Tages dann eh mit jedem ein paar (viel persönlichere und einprägsamere) Worte. Durch die vielen Aufenthaltsorte und Aktivitäten im ganzen Areal (Cornhole, Beer-Pong, Fotobus, Shisha-Lounge und Sitzgelegenheiten hie und da) ließ sich der Nachmittag sehr abwechslungsreich gestalten und es wurde nie langweilig. Um 17:00 Uhr gab es Hochzeitstorte. Für uns war es von Vornherein klar, dass wir die Torte am Nachmittag servieren wollten. Zeit für Kaffee & Kuchen. Ein Programmpunkt, der den eigentlich ja langen Nachmittag auflockerte. Und: Die komplette Torte war weg. Sowas passiert um Mitternacht, nach einem ausgiebigen Menü, fast nie … Um die Kalorien wieder abzutrainieren ging es für die Jungs danach in voller Montur zum Fußballplatz hinterm Hof. Natürlich fanden meine Mädels es lustig, ihnen die Kleidung zu verstecken… :)

Um 19 Uhr war Einlass in die dekorierte Festscheune, wo es nach einer ersten kurzen Rede auch schon das Essen gab. Für uns hieß es dann: Paarshooting. Für uns der perfekte Zeitpunkt – denn so vermisste uns keiner, es gab keine Wartezeiten für die Gäste und außerdem war das kurz vor Sonnenuntergang – also perfektes Licht für die Fotos. Da es bei uns tischweise zum Buffet ging, waren wir sogar noch retour, bevor unser Tisch überhaupt dran war. Ein "First Look" und das dazugehörige Paarshooting vor der Trauung hätten wir uns nie im Leben vorstellen können, denn uns war es sehr wichtig, diesen besonderen ersten Augenblick mit all unseren Liebsten zu teilen!

Es wartete ein leckeres Grillbuffet mit riesengroßer Auswahl an Fleisch, Salaten, Beilagen und Saucen. Nach dem Essen folgten Reden, unser Hochzeitstanz im Innenhof, viele Spiele (oh ja, wir lieeeeben Spiele), leckerer Kaiserschmarrn, ein Mitternachtssnack und dann wurde bis früh morgens getanzt. Ein Shuttlebus brachte die Gäste nach und nach ins Hotel, wo wir am nächsten Morgen noch gemeinsam frühstückten.

Es war der bisher schönste Tag unseres Lebens – aber nicht wegen der genialen Location, dem leckeren Essen oder der wundervollen Deko – sondern weil alle, die uns viel bedeuten, mit dabei waren. Vergesst nicht: Das ist das Wichtigste und Allerschönste beim Heiraten!